Ich schreibe Kurzgeschichten, Kurzprosa, lyrische Texte, Gedichte,
Gestalte Leseabende zu bestimmten (gewünschten) Themen mit Musikbegleitung
(Preis auf Anfrage)
Neben den Veröffentlichungen in Anthologien, Literaturzeitschriften und Lesungen im In- und Ausland erschien
2004 ein Lyrikband: ...und meine träume schreib ich in den Wind, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt, der im Buchhandel oder bei mir zum Preis von € 25,00 käuflich erworben werden kann. Bei Wunsch bitte um Kontaktaufnahme.
derzeit arbeite ich an einem Band mit Kurzgeschichten
Harlekinade
er zeigt der welt sein clowngesicht
treibt fakend seine späße
bläst faule luft in den ballon
zu ungeahnter größe
wenn der dann auseinander platzt
stellt er sich frech ins licht
verkündet voller schabernack
bei Gott das wollt ich nicht
er springt behend zur seite
hat unverschämtes glück
den von den weltentrümmern
trifft in allein kein stück
er reibt sich froh die hände
es mcht ihm riesenspaß
und denen die nun unten sind
zeigt er die lange nas
mit Margeriten
geht der Sommer
verloren sagst
du
astverkotet einei fremdgenestet
mohnblumenwelk
löwengezähnt
ausgebrochen
ich
im rosenabbruch flügge
Farben des Festes
Trompetenfanfaren, Fahnen, Livrierte. Zu den Füßen Sisalrot. Rosé, gelb, grün und weiß blüht von den Wänden, duftet von den Balkonen. Üppige Blumenbouquets in Schalen geordnet. Die Treppe entlang recken sich überquellende Dekolletees, Botox Wangen und aufgeworfene Lippen den Fotographen entgegen. Ich schaue und staune, werde mitgeschoben. Überall grelle Lichter. Mir gilt ihr Aufblitzen nicht. Die Welt der Reichen und Schönen. „Seitenblicke!“ reflektierend lächle auch ich.
Wolken von Yves Saint Laurent; Iris, Veilchen und Sandelholz. Ein lautes Bergamotte trifft meine Nase: „Amerika first!“ denke ich sogleich dem Wolkentüll hinterher. Strass funkelt, Federn stecken im Haarturm, violett wie das Kleid.
„Pass auf!“ ruft mein Begleiter. Ratsch. Zu spät. Ein Riesenstöckel hat sich im Saum meines Kleides verfangen. Ein Ruck. Er ist frei. Mein Kleid auch, an jener Stelle sogar sehr. Ärgerlich und vorwurfsvoll zieht mich mein präsumtiver Tänzer hinter sich her. In dem Gedränge und mit meinen hohen Absätzen kann ich nicht laufen. Die Riemchen lösen sich. Ich verliere die Schuhe. Wie Aschenbrödel, denke ich und stoße meinen Kopf an einem vorbeieilenden Frackträger. Mein Krönchen sitzt schief wie meine Frisur.
Gänge, Stiegen, Winkel und Biegungen endlich geschafft. In der Garderobe der Kammersängerin bemüht sich unsere Gastgeberin den Riss zu schließen. Ein deutliches: „Alles Walzer!“ hallt majestätisch durch das Haus. Ich packe den Frackärmel meines Mannes: „Komm, es geht los!“
Gänge, Stiegen, Winkel und Biegungen . Vor uns das Parkett, glänzend und glatt. Immer wieder von benachbarten Paaren eingebremst drehen wir uns schwungvoll zwischen Wolken aus Yves Saint Laurent, Moschus, Sandelholz und Schweiß, Federn, Tüll, glitzernden Krönchen. Walzer, Polka, Quadrille und Durst bis zum Morgen.
Reste der Girlanden – rosé, gelb, grün und weiß – hängen von den Wänden, ich am Arm meines Mannes, müde wie der Saum meines Kleides.
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